Nach vier Monaten sportlerischem Stillstand in der Glarumer Turnhalle sieht die (Sportler-)Welt beim TuS nun wieder rosig aus. Vorsitzender Reinhard Milter: „es gab eine Zeit, da dachte ich, es wird noch weitere Monate dauern, bis wir die Halle wieder nutzen können. In einem niedersächsischen Stufenplan aus dem Monat Januar sollte der Amateur- und Breitensport bei einer erreichten Inzidenz von unter 10 wieder erlaubt sein. Mir war klar - das wird schwierig – hier hört niemand die doch so wichtige Stimme des Sports“. Darüber hinaus zeichnete sich bereits ein Negativtrend bei den Mitgliederzahlen ab. Und das bedeutet immer ein ungutes Gefühl bei den Vereinsverantwortlichen.
„Umso größer war die freudige Überraschung, als uns dann Ende Februar die positive Nachricht über die Öffnung der friesischen kommunalen Sportanlagen zum 01. März für den Individualsport erreichte. Schnell hat sich der Vereinsvorstand zusammen geschlossen und die Lage sondiert. Die Frage war: Was ist unter den gegebenen Rahmenbedingungen für welche Aktivitäten machbar? Schnell stand fest, dass nach Anpassung des lokalen Schutz- und Hygienekonzeptes den interessierten Vereinsaktiven ein Angebot gemacht werden sollte, beginnend mit dem ersten Tag der neuen Regelung. Klar war auch, dass es kein Vereinssport im Sinne eines durch eine Übungsleitung angeleiteten Gruppentrainings sein durfte, also keine klassische Vereinsstunde, sondern lediglich Individualsport in 2er Kleinstgruppen mit Abstand und max. 10 Personen in der Halle“.
Schnell kamen die ersten Meldungen aus den Abteilungen und Gruppen beim Vorstand an.
Interessiert waren die Turnerinnen, die Tischtennis- und Badmintonspieler, die Kampfsportler, die Line Dancer, die Gymnastikgruppen und die Orientaltanzgruppe. „Im Prinzip wollen alle sich wieder bewegen, aber leider müssen insbesondere die Gruppen, deren Training nur unter Anleitung und in der Gruppe selbst Sinn macht, noch ein wenig warten. Das ist erst dann möglich, wenn die Auflage 'individual' fällt.“ So kam ein wenig Wehmut bei denen auf, die noch nicht loslegen dürfen, aber kein Unfriede. Für die anderen heißt es: Unter Beibehaltung der angestammten Zeiten gemäß dem Hallenbelegungsplan kann nun wieder Bewegung dort stattfinden, wo sie hingehört - in die Halle.
Für die Tischtennis- und Badmintonspieler bedeuten die neuen Auflagen absolut kein Hindernis in der Ausübung ihrer Sportart, sind sie doch durch den Tisch oder das Netz voneinander separiert, im Einzelbetrieb jedenfalls; Doppel sind nicht zulässig. Die TT-Abteilung hat sich sehr viel Gedanken gemacht, den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. Ein fest installiertes, nicht austauschbares „Paarsystem“ garantiert ein regelkonformes Training. Die Kampfsportler*innen üben sich in An- und Abgrußritualen sowie in vorbereitenden Maßnahmen zur Aufnahme von Angriffstechniken. Neue Tänze der Orientaltanzgruppe können auch kommunikativ mit Abstand in einem 2er Pärchen besprochen und erlernt werden.
Die Turnerinnen begeben sich nach dem individuellen Aufwärmen an für sie vorbereitete und aufgebaute Geräte und erhalten Aufgaben für das Erlernen neuer und das Konsolidieren bereits erlernter Elemente.
Milter: „Die Bilanz der ersten Sportwoche ist durchweg positiv. Es funktioniert alles in allem ganz gut, wir sind froh, uns endlich wieder bewegen zu können. Denn nach knapp 5 Wochen Nutzung der neuen Halle im letzten Jahr war wieder Schluss mit lustig. Der zweite Lockdown Anfang November hatte die Schotten zur Halle dicht gemacht. Hoffentlich bleiben nun die Inzidenzen in dem erhofften Rahmen, wir wollen die neue Halle nun endlich auch genießen dürfen. Schließlich ist sie ja ein Bewegungs- und kein Ruheraum“.